Der DAX rutschte unter die Marke von 12.000 Punkten und vollzieht bisher eine lehrbuchreife Korrektur. China hatte auf den amerikanischen Zollvorstoß in dieser Woche eine knallharte Antwort parat. Diese führte abermals zu einer Verkaufswelle, die große Panik blieb aus. Nach weiter zu erwartenden Pokerrunden beider Staaten muss in den kommenden Wochen eine gemeinsame Lösung her. Kettenrasseln gehört zum Geschäft, am Ende wird auch hier die Vernunft siegen. Trump will den größten Deal seiner Laufbahn eintüten und damit in die Geschichtsbücher eingehen. Wie wir wissen, ist ihm dafür jedes Mittel recht. Wir werden diese Phase überstehen, das aktuelle Risiko bleibt bei ungefähr 11.600 Punkten für den Deutschen Aktienindex. Mittlerweile ist die einheimische Wirtschaft auf den Wachstumspfad zurückgekehrt und in den Vereinigten Staaten finden wir eine Arbeitslosenrate sowie Beschäftigungszahlen vor, die Jahrzehntrekorde im positiven Sinne erreichen. Solche Nachrichten gehen im Schwarzmalgeschäft der Medien natürlich unter. Der mittelfristige Aufwärtstrend ist aufgrund der hervorragenden monetären Rahmenbedingungen nicht in Gefahr.
Rohstoffe verharren auf der Stelle
Im Durcheinander der Finanzmärkte hält sich Öl als wichtigster Rohstoff unseres Planten erstaunlich gut. Der Rückgang fällt gering aus, die Marke von 70 USD hat Bestand. Mit dieser Stärke signalisiert der Ölpreis, dass uns keine Rezession ins Haus steht. Bei den Edelmetallen ging es nach dem zurückliegenden Kursrutsch gemächlicher zu. Gold startete aus dem Stand sogar einen Angriff auf 1.300 USD. Für einen Befreiungsschlag reicht es leider noch nicht aus, erst ein Überbieten von 1.320 würde Phantasie für einen zusätzlichen Anstieg auslösen. Der kleine Bruder Silber hängt bei diesem Aufbäumen derzeit hinterher. Die Stimmung der Investoren befindet sich nach einer aktuellen Messung am absoluten Tiefpunkt. Auf den ersten Blick würde dies viele Anleger verschrecken, der erfahrene Investor sieht darin einen brauchbaren Kontraindikator. Bei großem Pessimismus haben sich bereits alle Marktteilnehmer aus der betreffenden Anlage verabschiedet, zusätzlicher Verkaufsdruck kann nicht mehr auftreten und die Trendwende rückt dadurch in greifbare Nähe.
Angst lässt Zinsen weiter fallen
Die Wirrungen im Zollkonflikt haben zu höheren Aktienverkäufen geführt. Ein Teil der geschaffenen Liquidität wanderte im Anschluss zum Rentenmarkt. Mit diesem Rückenwind steuert der Bund Future 167 Zähler an. Die größte Spekulationsblase der Welt wird am Leben gehalten. Bei nachlassender Verunsicherung werden wir die Rolle rückwärts erleben.