Auf hohem Niveau konsolidieren die Aktienmärkte. Dieser Vorgang befindet sich in der fünften Woche, wir verdauen immer noch die starken Zugewinne seit März. So verläuft der klassische Abbau einer überkauften Marktsituation. Bisher blieben uns scharfe Korrekturen erspart. Bei jeder Schwäche fließt frisches Geld an die Börsen, die Kurse werden somit aufgefangen. Fast unbemerkt pendeln die Dividendentitel ganz langsam nach oben. Die Bandbreite beim Deutschen Aktienindex hat sich mittlerweile von 11.000 bis 13.000 auf 12.000 bis 13.000 verschoben. Innerhalb dieser Spanne erfolgen keine größeren Aufregungen. Ein neues Kaufsignal wird beim Überbieten der oberen Linie ausgelöst, beim Reißen von 11.000 bekommen wir ein Verkaufssignal. Damit beschreibe ich lediglich das kurzfristige Geplänkel zwischen Bullen und Bären. Im großen Bild hat es auch in diesen Tagen keine Veränderungen gegeben, der mittel-bis langfristige Ausblick bleibt positiv. Ermutigende Nachrichten erreichen uns aus China. Die ökonomische Erholung läuft kontinuierlich, versprüht Zuversicht. Damit setzt das Ursprungsland der Pandemie ein dickes Ausrufezeichen für die Region aber auch einen zuversichtlichen Ansatz für die globale Konjunktur. Nach diesem Vorbild sollten ähnliche Verläufe im Rest der Welt möglich sein. Solche Fakten verleiten dazu, jetzt wieder mit voller Kapelle anzugreifen. Damit wäre die ganze Sache zu einfach. Über allem schwelt weiterhin das stark zunehmende Infektionsgeschehen rund um den Globus. Auf diesem Niveau bleibt der Aktienmarkt sehr anfällig, ein erneutes Aufkommen von Lockdowns brächte die Angst zurück. Deswegen müssen wir mit dem Erreichten demütig umgehen, wachsam bleiben und Liquidität für eventuelle Nachkäufe bereithalten. Ein Impfstoff oder Medikament würde die Situation von heute auf morgen natürlich ändern. Noch ist es nicht soweit, wir halten an der, in der letzten Woche eingeschlagenen Taktik, fest.
Sehr interessante Ausgangslage
Bei den Edelmetallen regt sich etwas. Gold erweckt aus dem Schlaf, steuert die 1.800 USD an. Danach wäre der Angriff auf die nächste magische Grenze möglich. 2.000 USD stellen dann eine härtere Nuss dar, die es zu knacken gilt. Mehrere Anläufe werden notwendig sein, dann ist der Weg nach oben frei. Dieser Trend verläuft seit etlichen Monaten vollkommen unspektakulär, dafür aber absolut gesund. Es ist ein Beispiel, wie aus dem Lehrbuch. Zwei Augen sollten wir auf Silber richten. An den Terminmärkten kommen die Spekulanten in Bewegung. Die Grenze von 20 USD scheint unüberwindbar. Irgendwann erfolgt der Ausbruch, dann gibt es kein Halten mehr. Öl behauptet 40 USD, die Linien zeigen nach Norden. Damit sehen wir den Hoffnungsschimmer für die Weltwirtschaft.
Starke Anleihen
Bis über 176 Zähler ging die Reise beim Bund-Future. Dadurch bleibt der ewige Aufwärtstrend intakt. Sobald die Aktien nach oben ausbrechen, dürften die Anleihen schwächer tendieren. Dieser Markt bringt keine Renditen, dient für viele Investoren aber als sicherer Hafen. Erst bei 170 schaue ich ganz genau hin.