In seinen Marktkommentaren fasst Börsenexperte und Geschäftsführer Sören Weigelt (Bild rechts) das aktuelle Geschehen an den Finanzmärkten zusammen und ordnet diese ein.
Der Oktober geht unbeschadet in die 2. Hälfte, die Probleme aber bleiben. Der Dow Jones schafft die magische 23.000, der DAX die 13.000. Dabei sind die Umsätze bescheiden, was nicht auf eine große Kaufwelle schließen lässt. Es ist der berühmte Tanz auf der Rasierklinge, noch finden sich auf diesem Niveau Aktienkäufer.
Wie schon oft erwähnt lassen sich neue Investments hier nicht mehr rechtfertigen. Wohin müssten dann in den kommenden 12 Monaten die Unternehmensgewinne steigen, diese Aussichten sind längst in den Kursen drin. Erst eine deutliche Korrektur ermöglicht aus betriebswirtschaftlichen und bewertungstechnischen Gründen neue Käufe.
Die amerikanische Notenbank steckt in einem schweren Dilemma. Die durch die Niedrigzinspolitik ausgelösten Geldströme geraten außer Kontrolle und treiben die Preise in fast allen Märkten. Jetzt versucht sie, ganz langsam durch den Rückbau ihrer Bilanz den Geldfluss zu verknappen. Unübersehbare Parallelen zu 1987, sind nicht von der Hand zu weisen. Das Ergebnis ist bekannt. Entweder es kommt zu einem langsamen Luft ablassen oder zu einem lauten Knall. Die geschaffene Liquidität muss mit viel Geduld und Disziplin an der Seitenlinie gehalten werden, um bei fallenden Notierungen erst wieder einzusteigen.
Euro/USD konsolidieren seitwärts, Neuengagements drängen sich hier wie bei den Rohstoffen noch nicht auf. Die einzigen möglichen Aktivitäten beschränken sich auf Gold und einen fallenden Bund Future. Gold sollte sofort erworben werden, beim Bund Future kann man auf einen überfälligen Verfall mit Limit ab 160 nach unten setzen.